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Das Buch
Wie wird aus dem mit einer halbseitigen Lähmung geborenen Kind, das laut Aussage der Ärzte sein – kurzes – Leben lang geistig behindert bleiben sollte, eine wagemutige und idealistische Pionierin? 1930/31, auf der Höhe ihres Schriftstellerinnenruhms, schreibt Alma M. Karlin eine Autobiografie voller Witz und (Selbst-) Ironie über die ersten dreißig Jahre ihres Lebens – zugleich eine kühne, humorvolle und kritische Betrachtung des beginnenden 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.
1908 entflieht Alma M. Karlin der Enge ihrer Heimatstadt Cilli (Celje) und geht nach London. Dort studiert sie Sprachen und verdient ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Privatstunden. 1914 muss sie London wegen des Ersten Weltkriegs verlassen und lebt danach in Norwegen und Schweden. 1919 bricht sie zu einer achtjährigen Weltreise durch fünf Kontinente auf. Nach ihrer Rückkehr wird sie eine der berühmtesten europäischen Reiseschriftstellerinnen.
Mit ihrer bislang unveröffentlichten Autobiografie ist die ungewöhnliche Weltreisende wiederzuentdecken.
Lizenzverlag: AvivA
Pressestimmen (Auswahl)
»Ihre ›kampfreiche Kindheit‹ beschreibt sie ausführlich, mit Humor und Selbstironie als ›geschlossene Kette von Augenblende, Ohrenlascherln, Salzbädern, Thymianreibungen, lästigem Mittagsschlaf, Ärztebesuchen, aufgenötigtem Schabefleisch und Berufungen auf den Sagenhaften Herrn »Es schickt sich nicht!«‹. Florence Hervé, Junge Welt
»Karlins Stil gibt einem beim Lesen nicht das Gefühl, Verstaubtes aus dem letzten Jahrhundert, sondern hochaktuelle Konflikte so erzählt zu bekommen, wie man sie eben heute erzählt: mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Witz.« Doris Akrap, taz
»… überzeugend, eindrucksvoll, rührend, komisch, liest sich toll …« Pieke Biermann, Die Literaturagenten, radioeins
»›Ein Mensch wird‹ stimmt einen abenteuerlustig und welthungrig – es ist ein Reisebuch im besten Sinne.« Cornelia Wolter, FAZ
»Man will diese Autobiografie nicht mehr aus der Hand legen, weil bis zum Ende spannend bleibt, wie es weiterergehen mag …« Karin Ballauff, Bücherfrauen-Blog
»Trotz ihrer furchtbaren Kindheitserlebnisse ist ›Ein Mensch wird‹ ein Mut machendes und fesselndes Buch. (Alma Karlins) Kampfgeist zeigt sich auf jeder Seite gemeinsam mit ihrer Feststellung: ›Der Unterordnungsknoten in meiner Schädelbildung war überhaupt ein sehr zurückgebliebener, wenn nicht ganz verkümmerter.‹« Bärbel Gerdes, AVIVA-Berlin.de
»In ihrer Autobiografie, voll geografischer Entdeckungen und historischer Ereignisse, erweist sich Alma M. Karlin (…) als unglaublich stark und erfinderisch.« Susanne Alge, Buchkultur
Die Autorin
1889 kommt Alma Maximiliana Karlin im deutschslowenischen Cilli (Celje) im damaligen Österreich-Ungarn zur Welt. 1908 geht sie nach London, wo sie sich dem Sprachenstudium widmet und ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Privatstunden verdient. Nebenbei legt sie an der Royal Society of Arts und am Chamber Of Commerce hintereinander Prüfungen in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch ab und lernt Sanskrit, Chinesisch und Japanisch.
Nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 verlässt sie London und lebt bis 1918 in Norwegen und Schweden, bevor sie für kurze Zeit nach Cilli zurückkehrt. 1919 bricht sie schließlich zu ihrer Weltreise auf, die sie in den folgenden acht Jahren durch
fünf Kontinente führen sollte. Durch ihre Reiseerlebnisbücher »Einsame Weltreise« und »Im Banne der Südsee«, die sie nach ihrer Heimkehr nach Cilli verfasst, wird sie zu einer der berühmtesten und meistbewunderten europäischen Reiseschriftstellerinnen.
Sie ist im Gegensatz zu den meisten ihrer zur deutschen Minderheit gehörigen Verwandten und Bekannten eine entschiedene Gegnerin des Nationalsozialismus, unterstützt jüdische Flüchtlinge und wird nach der Besetzung Jugoslawiens durch die Deutschen sofort inhaftiert. Nach ihrer Entlassung schließt sie sich dem slowenischen Widerstand an, gemeinsam mit Thea Schreiber-Gammelin, mit der sie seit 1931 zusammenlebt.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist sie dennoch als deutschsprachige Schriftstellerin in Jugoslawien verpönt, bekommt auch keinen Reisepass. Sie stirbt 1950 arm und vergessen in der Nähe von Cilli. Erst seit der Unabhängigkeit Sloweniens 1991 wird sie allmählich wiederentdeckt.
Die Herausgeberin
Jerneja Jezernik wurde 1970 in Celje/Slowenien geboren, studierte Deutsch und Slowenisch in Ljubljana und war mehrere Jahre in Deutschland und in Österreich als Sprachlehrerin, Redakteurin und Leiterin einer Slowenischen Studienbibliothek tätig. Jerneja Jezernik hat Alma M. Karlins Werke ins Slowenische übersetzt und verfasste 2009 die erste Monografie über Alma M. Karlin, auf die 2016 eine umfangreichere Biografie folgte. Sie lebt als freie Redakteurin und Lektorin, Schriftstellerin und Übersetzerin in Ljubljana.