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Das Buch
Gestern noch spielte Joris einen Ritter, der gegen Drachen kämpft. Er sammelte Kaulquappen in Einmachgläsern und malte lustige Bilder. Heute sitzt der Fünfjährige vor der Kinderonkologin auf einem Krankenhausbett. Diagnose: Nierentumor. Das Leben von Joris und seiner Mutter Clarissa wird von einem Tag auf den anderen komplett umgekrempelt.
Äußerst detailliert und plastisch wird die Verbundenheit einer Mutter mit ihrem Kind unter lebensbedrohenden Umständen beschrieben. Beide teilen die Fähigkeit, sich zu begeistern; mit kindlicher Faszination bewundern sie durch ihr Teleskop nicht nur den Mond, sondern auch den goldenen Wetterhahn auf dem Kirchturm. Joris stellt sich tapfer den zermürbenden Behandlungen und verliert nie seine Lebenslust. Clarissa versucht mit aller Macht, ihn vor der Realität zu beschützen – so benennt sie das Krankenhaus kurzerhand in »Bessermachhaus« um –, aber der Krebs verändert mit der Zeit auch ihre Wahrnehmung: Sie verliert den Blick für die Schönheit, die sie umgibt. Einen Ausweg bietet ihr die Kunst, am Ende des Buches steht sie mit Joris vor dem Genter Altar.
Jannie Regnerus beschreibt den Alltag der erschütterten Familie in kurzen, präzisen Bildern und Szenen. So wirkt der Roman wie ein Film, der aus eingefrorenen Standbildern komponiert ist.
Originalverlag: Weidle
Die Autorin
Jannie Regnerus, geb. 1971 in Oudebildtzijl, ist seit den 1990er Jahren als Künstlerin und Fotografin aktiv und erhielt für ihr Werk zahlreiche Preise, so 2007 den VPRO Bob-denUylprijs für das beste Reisebuch des Jahres. Seit 2005 veröffentlicht sie zudem Romane, darunter »Het geluid van valende sneeuw« (2006), »Nachtschrijver« (2017) und »Het Wolkenpaviljoen« (2020). »Das Lamm« erschien 2018 auf Niederländisch.
Der Übersetzer
Ulrich Faure, geb. 1954 in Halle/Saale, lebt in Düsseldorf. Langjähriger OnlineChefredakteur beim Branchenmagazin BuchMarkt, Publizist, Lektor, Herausgeber und Übersetzer aus dem Niederländischen, u. a. von Simon Carmiggelt, Maarten Biesheuvel, Thomas Heerma van Voss, Rob van Essen, Paul Binnerts und Pieter Waterdrinker.