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Der meistgelesene georgische Roman der letzten Jahrzehnte.
Ein Roadmovie wird zum Kriegsfilm.
Aka Morchiladze kommt zur Frankfurter Buchmesse 2018.
Das Buch
»Laß uns fahren, laß uns doch fahren!«
Tiflis 1992: Die Regierung von Swiad Gamsachurdia ist zerbrochen, der Präsident außer Landes geflohen. Es herrscht Anarchie, paramilitärische Einheiten der Sakartwelos Mchedrioni (Georgische Reiter) patrouillieren durch Tiflis. In dieser Situation läßt sich der junge Georgier Gio von seinem ausgeflippten Freund Goglik dazu überreden, in seinem alten Lada mit ihm nach Aserbaidschan zu fahren. Dort wollen sie günstig Drogen einkaufen und nach Georgien schmuggeln. Der Plan ist, noch am selben Abend zurück zu sein. Die Verhältnisse in der Region sind jedoch verworren, Bürgerkrieg und Chaos erschweren und erleichtern zugleich ihr Vorhaben. Gio und Goglik müssen zahlreiche Grenzen – darunter auch semioffizielle – passieren, Mittelsmänner aufsuchen und zu allem Überfluß den richtigen Weg durchs dunkle Niemandsland finden. Als sie die Orientierung völlig verloren haben und plötzlich auf sie geschossen wird, nimmt der Ausflug eine spannende Wendung …
»Gios in geopolitischen und emotionalen Konflikten durchlebter Reifeprozeß ist sowohl unterhaltsam wie auch erhellend in bezug auf die ethnischen Spannungen in dieser Region. Sein wachsender Zynismus und seine Verzweiflung versinnbildlichen darüber hinaus Georgiens inneren Kampf zwischen diversen gesellschaftlichen Gruppen, die sich um die Macht streiten. Wie Morchiladze ironisch andeutet, führt der Kampf um Freiheit hin und wieder zu mehr Einschränkungen als die Unterdrückung, der man zu entkommen versucht.« (The Independent)
»Man versteht, daß Morchiladzes Roman zum Kultbuch geworden ist. In der mal rotzig-aggressiven, dann unversehens lyrischen Erzählstimme seines Helden nimmt eine Generation Gestalt an. Der junge, männliche Homo postsowjeticus, der später oft zum Klischee erstarrt ist, läßt sich hier in einer frühen Erscheinungsform betrachten: fatalistisch, träge und desillusioniert, aber ausgestattet mit guten Reflexen und Instinkten. Oder wie Gio: vielleicht doof, aber tough.« Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung
»Morchiladze erzählt – ironisch, packend, spannend – von einem jungen Menschen, der sich, gefangen zwischen Familientradition und politischem Chaos, selber finden muß. Kein Hamlet, kein Don Quijote, sondern ein Gio.« Sätze und Schätze
Über den Autor
Aka Morchiladze (1966 in Tiflis geboren)
ist einer der meistgelesenen Autoren Georgiens. Er studierte Georgische Geschichte an der Staatlichen Universität Tiflis; anschließend lehrte er dort als Dozent. Außerdem arbeitete er viele Jahre als Journalist. Insgesamt veröffentlichte er zwanzig Romane und drei Sammlungen mit Kurzgeschichten. Seine Bücher wurden in Georgien zu Bestsellern und teilweise verfilmt – so auch Reise nach Karabach. Aka Morchiladze wurde fünfmal mit dem wichtigen georgischen Literaturpreis Saba ausgezeichnet, zuletzt 2012. Die Originalausgabe von Reise nach Karabach erschien 1992.
Über die Übersetzerin
Iunona Guruli wurde 1978 in Tiflis geboren und lebt seit 1999 in Deutschland. Ihr Erzählungsband Die Diagnose bekam 2016 den Saba-Preis für das beste literarische Debüt und wird im Herbst 2018 auch auf deutsch erscheinen.